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Vordersteinenberg 5.7.09
Gottesdienst im Grünen in Vordersteinenberg
Sonntag, 05. Juli 2008, 10.30 Uhr  Thema: Das Leben genießen Predigt

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus! So will ich Sie und Euch grüßen am Beginn dieser Predigt.
Oder mit dem 1. Petrusbrief: Gott gebe euch viel Gnade und Frieden.

Meine Behauptung: Dieser neutestamtliche Gruß ist die Aufforderung:
genieß das Leben, du Christ, du Mensch, du Gemeinde. Also unser Thema!

Vor vielen Jahren bin ich als junger Pfarrer auf den Welzheimer Wald gekommen aus den barocken Weiten des christkatholischen Oberlands. Da gings auf dem Wald über dem pietistischen Remstal ein bisschen enger zu und ich hatte da und dort bei Gottesdiensten ein paar Schwierigkeiten.

Rienharz-Hellershof-Geschichte:
Die oine ganget ens Wirtshaus, die andere in d Kirch. Die oine geniesset das Leben und verfallen vielleicht gar der schrecklichen Genuß-Sucht – unbestreitbar - die andern leben ein strenges, kontrolliertes Leben.
Kirche und Genuß also geht schwer zusammen, Glauben und Lebensfreude sind zwei paar Stiefel.
Aber jetzt: Gott gebe euch viel Gnade und Frieden - und die Behauptung, das sei die Aufforderung und Ermutigung zum Genuss des Lebens. Spüren wir dem ein bisschen nach!
Auch wer nicht lateinisch kann, hört in gratia, dem lat. Wort für Gnade, die Grazien heraus, die leichten, beschwingten Schönheiten, die sich anmutig durchs Leben bewegen. Das ist ein sinnliches Wort, graziös, leicht, schwebend. Da ist nichts von drückend-lastender Schwere.
„Viel Gnade sei mit euch. Graziös sollt ihr sein, leicht und locker, beschwingt und befreit“, das wünschen die Apostel ihren Gemeinden! Sie wünschen nicht lateinisch oder deutsch, sondern griechisch. Und das griechische Wörterbuch sagt über die Xaris, das heiße Anmut, Lieblichkeit und Wohlwollen, Dank und Dankbarkeit und es schwinge gar die Freude mit.
Xaris hümin: Gnade sei mit euch: Ihr steht in der Gunst Gottes, im Licht des Lebens. Nehmt dankbar wahr, was euch geschenkt ist. Freut euch, genießt das Leben im Frieden eures Herzens und im Frieden der Gemeinschaft, zu der ihr gehört.

Wer das Evangelium aufmerksam liest, wird merken, wie viele Tischgeschichten, Festgeschichten, Hochzeitsgeschichten es da gibt. im Umkreis Jesu wird dauernd gegessen und getrunken, eingeladen und gefeiert. Das nehmen sie ihm übel, die Bewusstseinskontrolleure. Ein Fresser und Weinsäufer sei er, sagen sie. Einer der sich mit den falschen Leuten umgibt und mit ihren feiert und ihnen die Schätze des Glaubens gratis! – also umsonst - austeilt. Denen und vielen anderen bis heute war und ist Jesus immer ein bisschen zu liberal. (Ernst Käsemann zitiert einmal einen holländischen Frommen: er habe schon immer gedacht, dass Jesus ein bisschen zu liberal gewesen sei.) Wer setzt wo und wie das Maß!?

Im Johannesevangelium beginnt das öffentliche Wirken Jesu mit der Geschichte der Hochzeit zu Kana. Das ist eine Lebensgenuss-geschichte: Er macht das Wasser des Alltags zum Wein des Festes. Er macht den Mangel zum Überfluß.
Ihr sollt das Leben in Fülle haben: das soll gelten für alle, die Gerechten und die Ungerechten, die da draußen auf den Straßen einer verlorenen Welt, die im Hunger verzweifelt die Mülltonnen durchwühlen und wie der verlorene Sohn „begehren ihrem Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Schweine fressen“ und die da drinnen in den Konsumtempeln, die nicht mehr wissen, was sie noch alles kaufen sollen.

Das Evangelium ist nichts anderes als eine große Einladung zur anmutigen Leichtigkeit des Seins. Komm, du bist eingeladen, du darfst glücklich sein: Lass alles draußen, was dich beschwert, belastet. Deine Schuld, deine Angst, deinen Jammer, deine Leistung, deine Selbstgerechtigkeit und Selbstrechtfertigung.
Lass es los, es ist dir, es wird dir jetzt abgenommen. Du bist eine Frau, ein Mann ein Kind im Licht. Du bist jenseits aller Selbstzweifel und Minderwertigkeitsgefühle ein Mensch nach dem Herzen Gottes. Das hat die Kirche zu sagen und zu vertreten!

Jörg Zink, einer der Großen unserer Kirche, sagt: „Die Kirche ist die Tischrunde, zu der die Gäste sich versammeln.....Das Dogma (auf deutsch heißt das „die Meinung“) geht aus dem Gespräch am Tisch immer neu hervor. .....Die Kirche ist eine Art Wirtshaus am Weg. Sie ist zu erkennen am einladenden Schild über der Tür. Die Tür ist offen. Jedermann hat Zutritt. Er findet einen Tisch und eine Bank und die Nahrung, die er braucht. Alles an einer Kirche, das sich mit diesen oder ähnlichen Bildern nicht deuten lässt, dürfen sie vergessen. An der Tür stehen keine Kontrolleure und keine Rausschmeißer. Es gibt keine Geschäftsschlusszeiten. Es gibt keine Herren und keine Untertanen. Die Kirche, sagt das Neue Testament, ist eine Gemeinschaft, in die Jesus, der Einladende sich einsehnt, sich einleibt. Sie ist seine Gegenwart, sein Wirkraum....“

In Gegenwart des Gastgebers, in Gemeinschaft mit allen Eingeladenen, von welchen Hecken und Zäunen dieser Erde sie kommen mögen, das Leben dankbar annehmen, genießen, lebendig leben! Da spüren wir den Geschmack der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes auf der Zunge. Mühselig und beladen sind wir gekommen, erquickt und erfrischt stehen wir auf und gehen graziös und beschwingt hinaus, um zu tun, was zu tun ist.

Gnade sei mit euch und Frieden: Ihr seid beflügelt mit der anmutigen Leichtigkeit des Seins.
Die Seligpreisungen der kleinen Schwestern von Paris, einer Kongregation in der Tradition des Charles de Foucault atmen diesen Geist. Lasst uns darauf am Ende hören:

Lektoren:
Selig sind, die über sich selbst lachen können, sie werden immer genug Unterhaltung finden.

Selig, die einen Berg von einem Maulwurfshügel unterscheiden können, sie werden sich viel Ärger ersparen.

Selig, die fähig sind, sich auszuruhen und zu schlafen, ohne dafür Entschuldigungen zu suchen, sie werden weise werden.

Selig, die schweigen und zuhören können, sie werden dabei viel Neues lernen.

Selig, die intelligent genug sind, um sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen, sie werden von ihren Mitmenschen geschätzt werden.
Selig, die aufmerksam sind für die Winke der Anderen, ohne sich für unersetzlich zu halten, sie werden viel Freude säen.

Selig, die lächeln können und kein böses Gesicht machen, über ihren Wegen wird die Sonne scheinen.

Selig, die fähig sind, das Verhalten der Anderen mit Wohlwollen zu deuten, man wird sie zwar für naiv halten, aber das ist der Preis, den man für die Liebe bezahlt.

Selig, die es verstehen, die kleinen Dinge ernst und die ernsten Dinge gelassen zu sehen, sie werden im Leben sehr weit kommen.

Selig, die denken, bevor sie handeln, und beten, ehe sie denken, sie werden eine Menge Dummheiten vermeiden.

Selig, die schweigen und lächeln können, auch wenn man ihnen das Wort abschneidet oder auf die Zehen tritt, sie sind dem Geist des Evangeliums sehr nahe.

Selig, die Gott in allen Wesen erkennen und lieben, sie werden Licht ausstrahlen, Güte und Freude.

Pfr.: Gott gebe euch viel Gnade und Frieden. Amen

Wichtiger Hinweis  
  Ab sofort gibt es Texte, Bilder, Zitate auf:

http://ebebraun.tumblr.com/
 
neu dazugekommen  
  Fridolin Stier: Jesus von Nazaret vor dem Bild des Christus (anderes..)

Link: Fridolin Stier - Gedicht Genesis (guck mal)

Predigt Oferdingen 30.10.2011 (predigten)

mit Karl Napf zu Matth. 20-Arbeiter im Weinberg (s. an-ein-aussprüche)

Predigt Pfullingen 16.10.2011

aktuelle Sprüche (s. unten)












 
aktuelle Sprüche  
  Systemfehler
Bei einer Veranstaltung für ältere Menschen in einer Schwarzwaldgemeinde waren auch die beiden Pfarrer des Dorfes anwesend. In der Pause fragte der Entertainer den katholischen Geistlichen, warum die Kirche sich moralisch fast ausschließlich auf den §218 konzentriere und zum Beispiel zur Lüge, die sich auch verheerend auswirke, nichts sage. Der Pfarrer stutzte eine Sekunde und erwiderte dann: "Gegen die Lüge kann man nichts machen, darauf beruht unser ganzes System." Napf erschrak über die Offenheit, da das Programm aber weiterging, konnte er nicht einmal fragen, welches System der Geistliche gemeint habe, das weltliche oder das religiöse oder gar beide.
Gefunden bei Karl Napf: (http://karlnapf.net/)



„Wo nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.“ (Karl Barth, Die kirchliche Dogmatik Band III/4, Zürich 1951, S. 525.)
 
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