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Pfullingen, 15.2.2009
Predigt Luk. 8,4-8
Wir sind Großeltern geworden, unser erstes Enkelkind Klara ist gerade ein halbes Jahr alt. Ich war immer ergriffen vom Anblick so eines kleinen Kindes, und wenn’s dann das Enkele ist, natürlich besonders. Luther hat recht, wenn er sagt:
Wer ein Kind ansieht, hat Gott auf frischer Tat ertappt.

Und jetzt habe ich gelesen:
auf dem halben Weg der Schwangerschaft schon sei als erstes Organ unser Ohr fertig - lange bevor wir geboren werden.

Schon im Mutterleib haben wir Ohren, um zu hören.
Und so hört ein Mensch ganz am Anfang die Mutter, ein Kind hört den Herzschlag der Liebe, den Klang des Angenommenseins. Das eine Evangelium, die frohe Botschaft:
Du, Menschenkind, bist willkommen in dieser Welt.

Diese Sprache hat Jesus gesprochen und diesen Ton hat er in der Welt angeschlagen in unendlich vielen Worten und Geschichten und immer wieder hat er am Ende gesagt:
Wer Ohren hat zu hören, der höre!

So auch heute in der Geschichte vom Sämann aus Lukas 8, 4-8:
Als nun eine große Menge beieinander war und sie aus den Städten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis:
Es ging ein Sämann aus zu säen seinen Samen. Und indem er säte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fraßen's auf. Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.
Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's. Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er:
Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Der große Bauer Gott geht über den Acker der Welt!
Er trägt, wenn wir das Zeugnis des Neuen Testaments, nein, der ganzen Bibel wahrnehmen, einen weltumspannenden Beutel mit Liebe herum und verströmt seinen Inhalt.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn....
Gott ist Liebe und wer in der Liebe bleibt...
Ich habe euch je und je geliebt....
Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes...
Sie können das beliebig fortsetzen, es geht nie um etwas anderes.
Ich hab immer bedauert, dass keines dieser Worte in ein Glaubensbekenntnis aufgenommen wurde. Der Buddhismus ist die Religion der Gelassenheit, der Islam ist die Religion der Gehorsams, das Judentum ist die Religion der Gerechtigkeit. Das Christentum ist die Religion der Liebe.

Mit dem Herzschlag der Mutter, mit der Musik, den ersten Worten, die an unser Ohr dringen, haben wirs vernommen...
Mit jedem Kind, das geboren wird kommt es neu zur Welt, das Evangelium von Gottes grundsätzlicher Liebe: Wer es hört, hat Gott auf frischer Tat ertappt.

Und doch verlieren wir das Wissen, und doch wird unser Leben hart und kalt, voller Misstrauen und Verdächtigungen.

Wir sollen unseren Nächsten entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten wenden!
hat Martin Luther im Katechismus zum 8. Gebot gefordert.
Wie sähe die Welt anders aus, wenn ein paar Leute mehr sich daran halten könnten! 

Es ist schwer, das ist wahr: die Seuche des Misstrauens ist stark, die Angst vor dem Zu-Kurz kommen steckt in uns allen.
Und schon fällt die Saat auf den Weg und wird zertreten, und die Vögel unter dem Himmel fressen's auf.
Und diese elenden Rabenvögel, diese schwarzen Gesellen tragen das Gift der Gier, tragen Neid, Misstrauen und Angst in die Welt. Morgens schon am Zeitungskiosk, an der Theke der Bäckerei breiten ihre Flügel große Schlagzeilen aus und stimmen ein auf einen neuen Tag des Misstrauens!

Misstrauen, Angst, Gier und hartherziger Egoismus lauern in uns, auf uns und um uns:
Man greift sich an den Kopf:
Wie um alles in der Welt konnte es in einem Land mit unserer Tradition geschehen, dass der Holocaust möglich wurde und dass neuerdings die Todsünde Geiz als geiler Bock die Kassen klingeln ließ.
Geiz ist geil! – so sind wir von Plakatwänden herab angeschrieen worden und hatten keine Ohren zu hören und keine Kraft zu widerstehen!

Einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.

Vor zwei Jahren war ich auf einer Tagung in Bad Blankenburg in Thüringen. Dort ist ein Museum zur Erinnerung an Friedrich Fröbel Der hat den Kindergarten erfunden.

Und er hat das Wort wirklich wörtlich genommen: Ein Garten für Kinder. Im Pflegen der Beete und Hegen der Pflanzen sollten sie und die Erzieher lernen, wie das mit der Seele des Menschen ist und mit der Liebe und dem Vertrauen.
Kindergarten: ein gutes Wort und eine gute Idee. Wir verändern sie gerade, diese Idee: Nicht wachsen lassen, hegen und pflegen, zur Entfaltung bringen, sondern konditionieren und programmieren. Und ie das betreiben, machen sich breit.
Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's.

Das ist das Schlimmste:
Es gibt so viele Menschen, die haben sehr wohl eine Ahnung, eine Liebe für eine menschlichere Welt. Die Vision des Reiches Gottes, wo Gerechtigkeit und Frieden sich küssen, ist in den Herzen vieler, vor allem auch junger Menschen.

Und dann sehen wir die Bilder verzweifelter Flüchtlinge, die aus dem Lager stürmen. Sie formieren sich zum Protestmarsch und verlangen unter dem Applaus der Inselbewohner von Lampedusa lautstark nach "Freiheit!"
2008 strandeten rund 36.500 Bootsflüchtlinge an den italienischen Küsten, davon allein rund 31.000 auf der kleinen Insel Lampedusa.
Sie hat etwa nicht mal halb so viele Einwohner wie Pfullingen. Man stelle sich vor nach Pfullingen kämen plötzlich (nur mal) 31 000 Flüchtlinge.
Wir sehen das und geraten schlicht in Verzweiflung darüber, dass der Mulit-Milliardär und Mafioso Berlusconi als italienischer  Regierungsschef sagen konnte:
"Alles in Ordnung auf Lampedusa." "Das ist doch kein Konzentrationslager. Es steht ihnen (den Migranten) frei, sich ein Bier holen zu gehen". ".....unsere Entscheidung (heißt), dass alle von Lampedusa aus abgeschoben werden müssen."  Und wohin?
(Ach ja, Deutschland wäre unter bestimmten Bedingungen bereit 2500 Flüchtlinge aufzunehmen.)
Und dann schreibt eine Tageszeitung über den Versuch dieses Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, die Koma-Patientin Eluana Englaro am Leben zu halten: "Der Alleinherrscher, der sich das Recht nimmt, über alles zu entscheiden; der den Staat in eine Karikatur verwandelt, wo die Mafia mordet wie noch nie; der den Faschismus verherrlicht, ... wird plötzlich sensibel wie eine Mimose.“
Liebe Gemeinde, angesichts des Zustands der Welt: Somalia, Sudan, Kongo, Kenia, Gaza, Irak, Afghanistan, Weltwirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit, Altersarmut, Kinderarmut, Hunger , Bildungsnotstand..,. ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Was bräuchten wir, was wäre angesagt?

Weitherzigkeit? Barmherzigkeit? Einfühlungsvermögen? Wertschätzung? Liebe?

Aber Weitherzigkeit im Kleinen wie im Großen steht nicht auf der Tagesordnung.
In den Betrieben und in den Kathedralen der Macht geht es knallhart zu Sache - Menschlichkeit ist kein Inventar der Büroräume, der Konferenzräume und der Kanzleien.
„Was bilden Sie sich eigentlich ein, wir sind doch hier keine soziale Einrichtung!“
Vielen in diesem Land geht es nicht anders als den Flüchtlingen auf der Insel Lampedusa:
"Wenn es Ihnen nicht passt, dann können sie gehen!" Ja schon, aber wohin?
So ducken wir uns und kriechen zu Kreuze! Hauptsache, es trifft nicht mich!

Das ist vielleicht das Schlimmste:
einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's.

Ohnmächtig und mutlos sehen wir zu, wie der Bauer Gott die Liebe aus seinem großen Beutel aussät:
Sie wird mit Füssen getreten.
Sie wird hartherzig egoistisch vernichtet.
Sie wird von Rabenvögeln gefressen, die sich an der Wallstreet Milliarden zuschieben.
Sie wird erstickt unter Dornen, wo ein deutscher Papst Leute rehabiliert, deren erklärtes Ziel es ist das Rad der Geschichte zurückzudrehen ins Zeitalter inquisitorischen Angst.

Liebe Gemeinde: Wie nah sind wir bei den Jüngerinnen und Jüngern Jesu? Sie sagen zu ihm.
"Du redest vom Reich Gottes, du spricht von der Hoffnung auf eine Welt,  in der Menschen friedfertig und sanftmütig und barmherzig und ohne Berechnung miteinander leben und einander Gerechtigkeit und Vertrauen schenken.
Du sagst, das sei nahe herbeigekommen, das habe mitten unter uns schon begonnen? Schau dich doch um: Es ist zum Verzweifeln!"

Da sagt Jesus zu ihnen:
Einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hören, der höre!

Das liebe Gemeinde, will ich heute tun: Ich will meine Ohren aufsperren und neu hören, was ganz am Anfang meines Lebens stand im Herzschlag der Mutter und was ganz am Ende meines Lebens stehen wird in der Zusage, dass nichts mich scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist.

Ich schöpfe neuen Lebensmut und neue Kraft:
Einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. 
Selbst wenn es keine Hoffnung gäbe, es gibt dieses Wort Jesu: hundertfach - wer Ohren hat zu hören, der höre. Amen

Wichtiger Hinweis  
  Ab sofort gibt es Texte, Bilder, Zitate auf:

http://ebebraun.tumblr.com/
 
neu dazugekommen  
  Fridolin Stier: Jesus von Nazaret vor dem Bild des Christus (anderes..)

Link: Fridolin Stier - Gedicht Genesis (guck mal)

Predigt Oferdingen 30.10.2011 (predigten)

mit Karl Napf zu Matth. 20-Arbeiter im Weinberg (s. an-ein-aussprüche)

Predigt Pfullingen 16.10.2011

aktuelle Sprüche (s. unten)












 
aktuelle Sprüche  
  Systemfehler
Bei einer Veranstaltung für ältere Menschen in einer Schwarzwaldgemeinde waren auch die beiden Pfarrer des Dorfes anwesend. In der Pause fragte der Entertainer den katholischen Geistlichen, warum die Kirche sich moralisch fast ausschließlich auf den §218 konzentriere und zum Beispiel zur Lüge, die sich auch verheerend auswirke, nichts sage. Der Pfarrer stutzte eine Sekunde und erwiderte dann: "Gegen die Lüge kann man nichts machen, darauf beruht unser ganzes System." Napf erschrak über die Offenheit, da das Programm aber weiterging, konnte er nicht einmal fragen, welches System der Geistliche gemeint habe, das weltliche oder das religiöse oder gar beide.
Gefunden bei Karl Napf: (http://karlnapf.net/)



„Wo nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.“ (Karl Barth, Die kirchliche Dogmatik Band III/4, Zürich 1951, S. 525.)
 
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