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14. Sonntag nach Trin., 9.9.07 Rienharz-Abschied
14. Sonntag nach Trin., 9.9.07 Rienharz-Abschied
Musik zum Eingang - Chor Begrüßung
Hilde Domin, Ziehende Landschaft

Man muss weggehen können
und doch sein wie ein Baum:
als bliebe die Wurzel im Boden,
als zöge die Landschaft und wir ständen fest.
Man muss den Atem anhalten,
bis der Wind nachlässt
und die fremde Luft
um uns zu kreisen beginnt,
bis das Spiel von Licht und Schatten,
von Grün und Blau,
die alten Muster zeigt
und wir zuhause sind,
wo es auch sei,
und niedersitzen können und uns anlehnen,
als sei es an das Grab unserer Mutter.
Ich grüße alle, die heute morgen gekommen sind um Gottesdienst zu feiern. Es ist schön im Rückblick auf die Jahre, die hinter uns liegen mit dem Wochenspruch sagen zu können: Lobe den Herrn meine Seele und was in mir ist seinen heiligen Namen, lobe den Herrn meine Seele und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat. So beginnen wir gemeinsam mit dem Morgenlied:
Lied 447, 1.6-8 Lobet den Herren
Eingangswort - Psalmgebet 742 Ps. 103 - Ehr sei dem Vater - Eingangsgebet
Himmlischer Vater,
wir stehen vor dir
gebunden an die Erde, die du liebst.
Wir stehen vor dir
ausgestreckt zum Himmel, den du versprichst.
Wir bringen dir unsere Dankbarkeit und unsere Not.
Öffne uns für dich und dein Wort.
Öffne uns füreinander.
Stilles Gebet - Chor - Schriftlesung
Röm 8,14-17
Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.
Glaubensbekenntnis
Lied 365, 1.4.5 Von Gott will ich nicht lassen
Predigttext und Predigt
1. Mose 28, 10 – 19a
Aber Jakob zog aus von Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran und kam an eine Stätte, da blieb er über Nacht, denn die Sonne war untergegangen. Und er nahm einen Stein von der Stätte und legte ihn zu seinen Häupten und legte sich an der Stätte schlafen. Und ihm träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und der HERR stand oben darauf und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham, und Isaaks Gott; das Land, darauf du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Und dein Geschlecht soll werden wie der Staub auf Erden, und du sollst ausgebreitet werden gegen Westen und Osten, Norden und Süden, und durch dich und deine Nach-kommen sollen alle Geschlechter auf Erden gesegnet werden. Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst, und will dich wieder herbringen in dies Land. Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe. Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wußte es nicht! Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels. Und Jakob stand früh am Morgen auf und nahm den Stein, den er zu seinen Häupten gelegt hatte, und richtete ihn auf zu einem Steinmal und goß Öl oben darauf und nannte die Stätte Bethel.

Liebe Gemeinde,
jeder von uns hat so seine Sprüche, Worte, Gedanken, Leitsätze, die uns ein Leben lang begleiten oder in besonderen Zeiten wichtig sind.
Einer dieser Sätze, für mich seit dem Beginn der 60er Jahre wichtig waren, stammt aus Friedrich Schillers Drama Don Carlos. Anfang der 60er Jahre, ich war 16-17 Jahre alt und gehörte zu einer Gruppe junger Leute im CVJM, die sich später evangelische Jungenschaft HORTE nannte. Wir haben angeknüpft an die Gedanken der deutschen Jugendbewegung, wir haben geträumt von einem Leben das Fahrt ohne Ende sein sollte, selbst bestimmt, nicht von gesellschaftlichen Zwängen, von Normen, die nicht hinterfragt werden können.
Freiheit und Gemeinschaft, Glaube und kritischer Geist, so sagten wir, sind keine Gegensätze.
Ehrlichkeit, Offenheit, Wahrhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Bereitschaft zum Einsatz waren unsere Werte und Ziele.
Viele von uns sind Lehrer oder Pfarrer geworden, viele sind wenigstens für eine begrenzte Zeit ins Ausland gegangen, haben Beziehungen zu anderen Kulturen und Völkern geknüpft.
Für mich kam aus der Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft der Impuls Theologie zu studieren und den Grundfragen des Lebens auf die Spur zu kommen.
Diese Grundfragen heißen:
Woher kommen wir?
Wohin gehen wir?
Was können wir glauben?
Was können wir hoffen?
Den Satz, der mir damals begegnet ist sagt der Marquis de Posa kurz vor seinem Tod der Königin. Er bittet sie dem Infanten Don Karlos zu sagen:
daß er für die Träume seiner Jugend
soll Achtung tragen, wenn er Mann sein wird.
Heute, in diesen Tagen am Ende meines aktiven Dienstes als Pfarrer, in dieser Woche habe ich schon meinen Rentnerausweis zugestellt bekommen, frage ich mich – natürlich – wie es damit steht. Mit dieser Bilanz meines Engagements als Berufschrist.
Und wenn ich recht sehe, dann trage ich in meinem Herzen tatsächlich noch immer Achtung für die Träume meiner Jugend

Ich halte noch immer ein selbst bestimmtes, nicht von gesellschaftlichen Zwängen, von unhinterfragbaren Normen gesteuertes Leben für richtig und erstrebenswert.
Freiheit und Gemeinschaft, Glaube und kritischer Geist, sind für mich noch immer keine Gegensätze.
Ehrlichkeit, Offenheit, Wahrhaftigkeit, Zuverlässigkeit, Bereitschaft zum Einsatz sind mir noch immer Werte und Ziele.
Ich sehe mich dabei in guter Gesellschaft.

Z.B. in der jenes Nomadensohnes Jakob, der sich eines Tages aufmacht und hinausgeht in die Welt um sie kennen zu lernen und zu bestehen.
Und jetzt liegt er da auf seinem Stein in der Einsamkeit der jüdäischen Wüste, verlassen und verloren, mit der Frage nach seiner belasteten Herkunft aus dem Betrug seiner Mutter.
Wie sie miteinander Isaak und den Esau übers Ohr gehauen und sich Erstgeburtsrecht und den Segen erschwindelt haben.

Kann einer so Leben, darf einer mit einer solchen Herkunft etwas hoffen.
Und da sieht er, wie sich der sternenübersäte Himmel öffnet.
Himmelsleiter, gespannt zwischen der Unendlichkeit des Alls und diesem Ort: Beth El: Haus Gottes, Ort seiner Gegenwart.
Mit dieser Botschaft:
Du hast eine Zukunft.
Gott hat etwas mit dir vor.

Unvorstellbar damals:
Ein Traum, voller Zweifel angeschaut, als Schaum erklärt und doch so tief erlebt, dass er sich festgesetzt und mich nicht mehr losgelassen hat.

Und dann wird er eines Tages, alt geworden seine Kinder und Enkel um sich versammeln und erkennen.
Die Verheißung Gottes über meinem Leben ist Wirklichkeit geworden.
Zwischen jenem Traum in Bethel und jener Szene in Ägypten liegen Jahrzehnte eines Lebenskampfes, eines Ringens mit Gott und um Gott.

Offenbar geht es nicht anders.
Leben light ist nicht Leben
Religion light ist nicht Glaube.

Und Paul Gerhardt:
Mit Sorgen und mit Grämen
und mit selbsteigner Pein
lässt Gott sich gar nichts nehmen,
es muss erbeten sein.
Fürwahr, der HERR ist an dieser Stätte, und ich wußte es nicht!
Und er fürchtete sich und sprach: Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.

Jakobs Bethel-Erfahrung stellt die Frage nach unseren heiligen Orten.
Dabei sollten wir verstehen:
heiliger Ort im Sinne unserer Geschichte ist ein Ort, an dem ich eine Gottesbegegnung, eine Gottesberührung, eine Berufung gespürt habe.
Das ist zunächst eine sehr persönliche und von Wallfahrts-und Kultorten unabhängige Geschichte.
Evangelische Frömmigkeit hat das immer betont:
Gotteserfahrung ist überall möglich.
Sakrale Räume und Stätten sind dafür nicht unabdingbar, keine Voraussetzung.
Aber vielleicht hat jene jüdische Geschichte auch Recht,
die Salcia Landmann überliefert:
Es ist vor dem Stephansdom, in Wien:
Tate, was ist das für ein Haus mit dem hohen Turm?
Mottele, das solltest du schon wisssen, das ist eine Kirche.
Was ist eine Kirche?
Nun die Gojim (die Christen) sagen, da wohnt der liebe Gott drinnen.
Aber Tate, der liebe Gott wohnt doch im Himmel.
Sollst recht haben; wohnen tut er im Himmel. Aber da drinnen hat er sein Geschäft.
Ich stelle mir vor, diese Geschichte anzuwenden auf die St. Barbara-Kirche in Rienharz.
Vor 31 Jahren, ganz am Anfang meiner Zeit hier, haben wir miteinander das Fest des 500jährigen Bestehen dieser Kirche gefeiert.
Es war schön und ist bis heute in meiner Erinnerung sehr lebendig.
Ist diese Kirche, in der mindestens seit 531 Jahren gebetet und Gottesdienst gefeiert wird eine heilige Stätte?
Sie ist vor der Reformation entstanden. Sie ist also auch im katholischen Sinn gültig geweiht. Von einem Bischof oder einem von ihm beauftragten Priester, der ein richtiger Diener seiner Kirche ist, weil er in der apostolischen Sukzession steht, im Unterschied zu diesen evangelischen, die einfach keine richtige Kirche sind.

Wie können wir diese Frage beantworten?
Die evangelische Antwort wird heißen: Aus sich selbst heraus ist sie es nicht, aber:
• wenn sich mit dieser Kirche Gotteserfahrungen verbinden
• wenn Menschen hier den Himmel offen gesehen haben
• Wenn Menschen hier ermutigt worden sind ihren Weg zu gehen.
• Wenn sie getröstet worden sind,
• wenn sie Träume hatten von Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrungen der Schöpfung. Von Glauben Hoffnung und Liebe.
Dann können wir sagen. Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.
Ob und wie dies geschehen ist, müsst ihr selbst wissen.

Für mein Teil will ich im Rückblick sagen:
Jeder Gottesdienst hier, jede Predigt, und über lange Jahre auch jede Bibelstunde war ein Versuch, das alte Wort lebendig werden zu lassen.
Ich hatte und habe den Traum,
dass Gott unter uns zur Sprache kommt und wir zu staunen beginnen über seine Geschichte mit uns.
Ich hatte und habe den Traum,
dass Gott uns an der Hand nimmt und uns auf den Pfad des Frieden auf den Weg der Gerechtigkeit und der Liebe führt.
So beten wir in jedem Gottesdienst: Dein Reich komme, dein Wille geschehe. Nur darum geht es: denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen
Lied 658 Lass uns den Weg - Fürbittengebet
Braun:
Wir wollen in der Stille Gott danken für das, was er uns als Hilfe für unser Leben gesagt hat, und wollen ihn um Klarheit bitten, auch wo wir noch nicht wissen, wie es weitergeht. - Stille -
Wir bitten:
R. Kyrie eleison.
I:
Wir danken Gott, dem Herrn der Kirche, dass wir als seine Gemeinde zusammenkommen können und bitten ihn, dass er bei seiner Kirche sei in den Problemen, die uns bedrängen, dass er uns Mut zum Handeln gebe und uns öffne für das Wirken des Heiligen Geistes.  - Stille -
Wir bitten:
R. Kyrie eleison.
II:
Wir danken Gott, dem Herrn der Welt, für die Bewahrung unseres Lebens und bitten ihn, dass er in den Konflikten in Staat und Gesellschaft Wege zu tragbaren Lösungen zeige. - Stille -
Wir bitten:
R. Kyrie eleison.
I:
Wir danken Gott, dem Herrn unseres Lebens, für die Familie, die Nachbarn, die Freunde und Freundinnen, die er uns gegeben hat, und bitten ihn, dass er ihnen und uns helfe, miteinander im Guten zusammenzuleben. - Stille -
Wir bitten:
R. Kyrie eleison.
II:
Wir danken Gott für die Zeit, die wir miteinander erleben konnten, für alles, was wir in Freude und Lied miteinander geteilt haben und bitten ihn, dass er uns allen Kraft gebe für den Weg, der vor uns liegt.
Wir bitten:
R. Kyrie eleison.
Pfr.
Ewiger Gott, du hörst unseren Dank und unsere Bitten. Wende deine Güte nicht von uns. Bleibe bei uns. So bitten wir in Jesu Namen und mit seinen Worten:
Vaterunser
Lied 272 Ich lobe meinen Gott

EG 443, 6+7 Gott will ich lassen raten - Segen - Musik zum Ausgang
Wichtiger Hinweis  
  Ab sofort gibt es Texte, Bilder, Zitate auf:

http://ebebraun.tumblr.com/
 
neu dazugekommen  
  Fridolin Stier: Jesus von Nazaret vor dem Bild des Christus (anderes..)

Link: Fridolin Stier - Gedicht Genesis (guck mal)

Predigt Oferdingen 30.10.2011 (predigten)

mit Karl Napf zu Matth. 20-Arbeiter im Weinberg (s. an-ein-aussprüche)

Predigt Pfullingen 16.10.2011

aktuelle Sprüche (s. unten)












 
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  Systemfehler
Bei einer Veranstaltung für ältere Menschen in einer Schwarzwaldgemeinde waren auch die beiden Pfarrer des Dorfes anwesend. In der Pause fragte der Entertainer den katholischen Geistlichen, warum die Kirche sich moralisch fast ausschließlich auf den §218 konzentriere und zum Beispiel zur Lüge, die sich auch verheerend auswirke, nichts sage. Der Pfarrer stutzte eine Sekunde und erwiderte dann: "Gegen die Lüge kann man nichts machen, darauf beruht unser ganzes System." Napf erschrak über die Offenheit, da das Programm aber weiterging, konnte er nicht einmal fragen, welches System der Geistliche gemeint habe, das weltliche oder das religiöse oder gar beide.
Gefunden bei Karl Napf: (http://karlnapf.net/)



„Wo nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.“ (Karl Barth, Die kirchliche Dogmatik Band III/4, Zürich 1951, S. 525.)
 
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