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2.1.2011 Pfullingen

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.


Jahreswechsel. Da ist eine Schwelle. Und wir haben sie überschritten.

Wir sind aufgebrochen und für den Weg der vor uns liegt, dieses Neue Jahr 2011 gilt die Aufforderung, der Befehl:

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Für mich ist das Böse ist für mich in diesen Tagen die Verzweiflung, die Mutlosigkeit die davon ausgeht, dass gesagt wird: Es gibt keine Alternative zu unserer Art zu leben.

Die ungeheure Verschwendung von Ressourcen – ganze Städte im Dauerlicht, Millionen Liter Öl täglich – wochenlang - ins Meer geflossen, globaler Hunger (wie viel Brot f.Welt Spende hier)  kriegerische Konflikte, gesellschaftliche Auseinandersetzungen,  schamlose Bereicherung der Reichen und Mächtigen, wachsende Armut, Kinderarmut - Korruption, die immer dreistere Formen annimmt - auch in unserem Land.

Vor bald 10 Jahren – lange vor der großen Finanzkrise - hat einer geschrieben: (Ulrich Greiner, Zeit 19/2002):

 

"Da alle anderen Götter abgedankt haben, da der Gott der Christen nur mehr an Karfreitagen in Bachs Passionen Laut geben darf, (da würde ich gerne ergänzen: und am Heiligen Abend das Sahnehäubchen für die Konsumorgie abgibt) da der Gott der Heiden, der einst in den Künsten, in den Riten, in der Muße seine traditionsmächtige Verführungskraft zeigen konnte, fast restlos allseitiger Vernutzung und Vermarktung preisgegeben ist, bleibt als letzter der Gott des Geldes. Wer ihm nicht dienen will, muss sehen, wo er bleibt. Nur Geld und Diesseits zählen. Das letztverbindliche Kriterium alles Sinnens und Trachtens ist der Erfolg, Erfolg bemisst sich in Macht, und da es keine geistige, transzendente Macht von bindender Kraft mehr gibt, zählt nur mehr das hemmungslose Diesseits: Bezüge, Beziehungen, Besitz..."

 

Politiker, die das Handtuch werfen und auf die Gegenseite in die freie Wirtschaft wechseln - Bilfinger und Berger, Gasprom und was weiß ich nicht alles. Da werden irrsinnige gigantomanische Projekte unternommen und die elementaren kleinen Dinge, wie einen vernünftigen Umgang mit dem Winter, in dem früher das Leben eben langsamer vor sich ging und das war so eingeplant, kriegen wir nicht in den Griff.

 

Es gibt wahrhaftig Gründe für Depression und Mutlosigkeit. Die Jahreslosung 2011 sagt:

Lass dich nicht von der Verzweiflung, der Depression, der Mutlosigkeit überwinden, sondern überwinde die Verzweiflung mit Gutem. Werde – wenn nicht ein Wut- , dann doch ein Mutbürger und eine Mutbürgerin. Ein Gutmensch. Trotz allem. Überwinde das Böse mit Worten der Ermutigung.

Solche Worte der Ermutigung finde ich in der Bibel. Für heute z.B. in jener alten Geschichte

2. Mose 13, 20-22

So zogen sie aus von Sukkot und lagerten sich in Etam am Rande der Wüste. Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht.

 

Wir gehen in bewegter Zeit in ein neues, unbekanntes Land. Wir stehen am Schilfmeer – Etam und Sukkot – am Rande der Wüste. Wir sind im Aufbruch und Aufbruch heißt: Neues wagen; offen sein für Veränderungen.

Du musst dein Leben ändern, heißt der Titel eines Buches des umstrittenen Philosophen Peter Sloeterdijk. Er zitiert mit dem Titel den Schlußsatz eines Gedichts von Rainer Maria Rilke

Archaischer Torso Apollos

Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,

darin die Augenäpfel reiften. Aber

sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,

in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,

    

sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug

der Brust dich blenden, und im leisen Drehen

der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen

zu jener Mitte, die die Zeugung trug.

 

Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz

unter der Schultern durchsichtigem Sturz

und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle;

    

und bräche nicht aus allen seinen Rändern

aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,

die dich nicht sieht. Du musst dein Leben ändern.

 

Du Einzelmensch, du Kirche, du Gesellschaft:

Gott und die Welt, die Zukunft unserer Kinder, der Bäume und der Pflanzen, der Tiere und der Menschen:

alles schaut dich an und sagt:

Du musst aufbrechen und dein Leben ändern.

Denn so wie du lebst, das ist nicht zukunftsfähig, das ist kein guter Weg für alle.

 

Das ist es, was die Propheten des Alten Testament, was Johannes und Jesus immer wieder leidenschaftlich und mit dem Einsatz ihres Lebens gesagt haben: Du musst dein Leben ändern.  

Das war nie moralisch gemeint: In dem Sinn, wie wir uns am Beginn des neuen Jahres wieder mal was vornehmen: abnehmen, Rauchen aufgeben,  Briefe schreiben...

Es ist gemeint im Sinne jenes radikalen Aufbruchs, der sich selbst verlässt und sich auf das Wagnis des Lebens einläßt: Ich glaube,

dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will,

wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

sagt Dietrich Bonhoeffer

Und am Ende seinen berühmten Gedichts:

Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.
Wer ich auch bin, Du kennst mich, Dein bin ich, o Gott!

Dein bin ich o Gott!

Ich bin in der Hand dessen, den uns die Bibel z.B. in diesen zwei Bildern vor Augen stellt:

Als Wolken- und die Feuer-Säule. Symbole der schützenden, bewahrenden, begleitenden, führenden und herausfordernden Gegenwart Gottes.

Mein Name ist: Ich bin für euch da.

Damals für sie, heute für uns auf dem Weg durch die Wüsten des Lebens.

Wolke und Feuersäule.

Säulen schaffen einen Raum, der schützt. Am Himmel, dessen Wolken die Erde feucht und fruchtbar machen, vom Himmel hoch.... entsteht eine Welt, die uns leben lässt.

Ein Feuer brennt unter uns: Gottes Nähe, Pfingsten, sein Geist, der uns ermutigt Gutes zu tun und das Böse, die Verzweiflung, die Mutlosigkeit, zu überwinden.

Im Dunkel der egoistischen Kälte der Zeit: Licht, Wärme, Energie, Kraft.
Du musst dein Leben ändern!

Da ist einer der sagt: ich bin gekommen ein Feuer anzuzünden auf dieser Erde. Ihm nachgehend werden wir selbst Feuer und Flamme.

So machen wir einen neuen Versuch in radikalem Vertrauen zu leben. Der Engel, der an der Pforte des neuen Jahres steht, sagt: „Geh nur hinein in die Dunkelheit und lege deine Hand in die Hand Gottes. Das ist besser als ein Licht und sicherer als ein bekannter Weg.“ Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.

Weder Verzweiflung noch Resignation noch Skepsis noch Zynismus noch Egoismus noch Rache wird uns überwinden, sondern malgré tout - trotz allem - überwinden wir dieses Böse weit durch den, der uns geliebt hat!

Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. Amen.

Wichtiger Hinweis  
  Ab sofort gibt es Texte, Bilder, Zitate auf:

http://ebebraun.tumblr.com/
 
neu dazugekommen  
  Fridolin Stier: Jesus von Nazaret vor dem Bild des Christus (anderes..)

Link: Fridolin Stier - Gedicht Genesis (guck mal)

Predigt Oferdingen 30.10.2011 (predigten)

mit Karl Napf zu Matth. 20-Arbeiter im Weinberg (s. an-ein-aussprüche)

Predigt Pfullingen 16.10.2011

aktuelle Sprüche (s. unten)












 
aktuelle Sprüche  
  Systemfehler
Bei einer Veranstaltung für ältere Menschen in einer Schwarzwaldgemeinde waren auch die beiden Pfarrer des Dorfes anwesend. In der Pause fragte der Entertainer den katholischen Geistlichen, warum die Kirche sich moralisch fast ausschließlich auf den §218 konzentriere und zum Beispiel zur Lüge, die sich auch verheerend auswirke, nichts sage. Der Pfarrer stutzte eine Sekunde und erwiderte dann: "Gegen die Lüge kann man nichts machen, darauf beruht unser ganzes System." Napf erschrak über die Offenheit, da das Programm aber weiterging, konnte er nicht einmal fragen, welches System der Geistliche gemeint habe, das weltliche oder das religiöse oder gar beide.
Gefunden bei Karl Napf: (http://karlnapf.net/)



„Wo nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.“ (Karl Barth, Die kirchliche Dogmatik Band III/4, Zürich 1951, S. 525.)
 
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