Wir haben die Vielfalt der Natur erfolgreich durch das Gitter unserer Einfalt gepreßt. Einem der Bauern in diesem Tal ….ist es vor einigen Jahren nicht gelungen, die schmackhafteste Ernte seines Lebens zu verkaufen, weil die Größe und die Rundung der Früchte der Supermarktnorm nicht entsprachen, er blieb auf einem faulenden Haufen sitzen, er hätte die Äpfel verschenkt, wären genug Kinder vorbeigekommen. Ilija Trojanow, Eistau S.57
Karl Kraus:
Als die Wohnungsmieter erfahren hatten,
dass die Hausbesitzerin eine Kupplerin sei,
wollten sie alle kündigen.
Sie bleiben aber im Hause,
als jene ihnen versicherte,
dass sie ihr Geschäft verändert habe
und nur mehr Wucher treibe.
„... wir zweifeln nicht daran, dass eine Zeit kommen wird, wo sich eine christliche Bewegung wieder gegen den Zins erheben wird im Sinne evangelischer Freiheit nach dem Wort Luthers: ‚Es gebührt Christenmenschen nichts anderes, denn Geben und Leihen umsonst.’ ... Erst wenn der Geist der christlichen Liebe sich an die Frage der Kapitalausnutzung heranwagt, wird das Christentum in der modernen Welt seine Hauptprobe bestehen.“ Friedrich-Naumann, Das soziale Programm der Evangelischen Kirche, Erlangen und Leipzig 1891, S. 165 – 166.
„Gott will auch die soziale Frage lösen. Deshalb bin ich Sozialist. Und ehe die soziale Frage nicht gelöst wird, hat unser Christentum die Höhe nicht erreicht. Jedenfalls ist es eine Schmach der christlichen Kirche, dass sie die soziale Frage nicht zu lösen verstanden hat." (Christoph Blumhardt zitiert bei Albrecht Esche: Reich Gottes in Bad Boll, 2. erw. Auflage Bad Boll 2005, S. 75)
„Wo nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.“ (Karl Barth, Die kirchliche Dogmatik Band III/4, Zürich 1951, S. 525.)
"Manchmal geht mir Beten, Predigen, Schreiben besser vonstatten, als wenn ich zornig bin. Denn Zorn erfrischt mir mein ganz Geblüt, schärft den Verstand, vertreibt die Anfechtungen!" "Bin ich unterzeiten leichtfertig mit Worten gewest, du weißt, daß ich es getan habe, die Traurigkeit meines Fleisches zu vertreiben, nicht mit bösem Gewissen." (Martin Luther, Tischreden S.32+34)
Es „sei kaum zu glauben“ zitierte Michel des Montaigne vor vierhundert Jahren Sokrates, „dass ein verständiger Mensch, der auf sich achtet, nicht besser als jeder Arzt sollte unterscheiden könne, was ihm gut oder schlecht täte“. (gefunden in der Zeit Nr. 4/2011 S. 47)
I belong to no nation, no civilisation, no society, no race, but to the Divine./I obey no master, no ruler, no law, no social convention, but the Divine.
Mirra Alfassa (The Mother) 1878-1973, from Volume 2, Words of Long Ago, p.166(February, 1920, Japan)
»Kein anderes modernes Kulturvolk hat ein so niedriges, nur auf Unterdrückung der Persönlichkeit beruhendes Frauenideal geschaffen wie das deutsche.«
»Die Welt gehört dem Mann. Wo die Frau eintreten will, muß sie Torgeld bezahlen, und jeder will von ihr, was sie allein geben kann... Ihrem Geschlecht bleibt gar nichts übrig, als sich zu verkaufen, immer und überall.«
(Isolde Kurz)
Und plötzlich weißt du:
Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. (Meister Eckhart (1260-1328)
..der Himmel erbarme sich unser aller, Presbyterianer wie Heiden gleichermaßen, denn in gewissem Sinne haben wir alle einen Sprung im Schädel und bedürfen dringlich der Heilung (Hermann Melville, Moby Dick, neu übersetzt von Matthias Jendis, btb 2003, S. 152
Platon (427 - 347 v.Chr.):
Wenn sich Kinder vor der Dunkelheit fürchten, so ist das verständlich. Wenn aber Erwachsene Angst davor haben, dass gewisse Dinge ans Licht kommen, dann ist das eine Tragödie.