Kolya ist ein
tschechischer Film aus dem Jahr 1996. Regie führte
Jan Svěrák. Louka, ehemals Cellist im philharmonischen Orchester in
Prag, spielt aus politischen Gründen sprichwörtlich nur noch auf Beerdigungen. Aus Sehnsucht nach einem eigenen
Trabant lässt der seitdem unter chronischer Geldnot leidende Junggeselle sich dazu überreden, eine bezahlte
Scheinehe mit einer Russin einzugehen, damit diese einen tschechischen Pass erhält. Als seine Frischvermählte sich kurz darauf nach Westdeutschland absetzt und ihm ihren fünfjährigen Sohn Kolja zurücklässt, gerät sein Leben aus dem Takt. Dass dann auch noch die
Staatssicherheit auf seine seltsame Ehe aufmerksam wird, verkompliziert seine Situation nur unwesentlich. Louka, der sich immer mehr mit dem Jungen anfreundet, flüchtet mit Kolja auf ein Dorf, als ihm zusätzlich das Jugendamt zusetzt. Der Film endet schließlich mit der
Samtenen Revolution und der Wiederzusammenführung von Mutter und Sohn.
Der Film gewann zahlreiche Preise, darunter 1997 den Oscar als Bester fremdsprachiger Film. In derselben Kategorie gewann er den Golden Globe.
Bei der Verleihung des tschechischen Filmpreises Böhmischer Löwe 1997 gewann der Film bei 13 Nominierungen in sechs Kategorien, als Bester Film, für die Beste Regie, das Beste Drehbuch, den Besten Schnitt, Andrei Chalimon als Bester Nebendarsteller und Libuše Šafránková als Beste Hauptdarstellerin. Zudem erhielt der Film den tschechischen Kritikerpreis.