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Langsamer!

Wie viel Geschwindigkeit verkraften wir?
Ein poetisches Plädoyer für die Langsamkeit / Von Ilma Rakusa

 
Die Concorde fliegt nicht mehr. Aber auch ohne das bisher schnellste Passagierflugzeug der Welt geht es noch schnell genug. Paris-Berlin retour in einem Tag - für Businessleute eine Routinesache. Mittagessen in Zürich, Abendessen in New York - nichts Besonderes. Während ich mich der Nachtruhe hingebe, fliegt mein Sohn nach Bangkok. Kaum aufgewacht, höre ich durchs Telefon ein zufriedenes "Ich bin schon da." Wer ist hier der Igel, wer der Hase? Klar doch, der Zurückgebliebene fühlt sich düpiert.

Alles längst bekannt, alles täglich tausendfach praktiziert. Wir jetten auf Teufel komm raus, schlagen uns die Reisewinde um die Ohren. Wir sind unruhig-ungeduldig, als würden wir gejagt. Während wir uns doch selber antreiben und zu immer schnelleren Fortbewegungsweisen, immer schnelleren Leistungen entschließen.

Eine Freundin erzählt von einer Schiffsreise nach Sardinien. Du sitzt in einem kapselförmigen Raum, sagt sie, guckst fern und bist in fünf Stunden da, ohne jedes Gefühl für Entfernung und für das, was dich umgibt. Das nächste Mal, sagt sie, würde sie die langsame Variante wählen, das normale Passagierschiff, das zehn Stunden braucht.

Mit dem Passagierschiff bin ich mehrmals von Piräus nach Patmos gefahren, eine sternklare Nacht lang, umgeben von griechischen Pilgern, ausländischen Rucksacktouristen und diversen Inselbewohnern. Auf dem Deck wurde geschlafen, gesungen, geliebt. Bei Sonnenaufgang, als die Umrisse der "heiligen Insel" auftauchten, erhoben sich die Pilger und schlugen das Kreuz. Das war das Zeichen der Ankunft. Bald standen wir alle, erwartungsvoll, sahen auf die felsige Küste und wie sie an uns vorüberglitt. Kleine weiße Kapellen ragten aus der Ödnis. Und endlich öffnete sich die Bucht mit dem Hafenort Skala. Auch jetzt noch dauerte es eine Weile, bis wir am Ziel waren, bis das Schiff angelegt hatte, aber die Vorfreude war ein kleiner Taumel. Das Herz fieberte.

Eine andere Geschichte möchte ich gleich anschließen. Als ich in St. Petersburg, damals noch Leningrad, studierte, bin ich die ganze Strecke mit dem Zug gefahren. Von Zürich nach Wien, von Wien nach Warschau, von Warschau nach Moskau, von Moskau nach Leningrad. Besonders lebhaft ist mir der Aufenthalt in Brest, dem polnisch-russischen Grenzort, in Erinnerung. Endloses Rangieren und Hantieren, da die Waggonräder der neuen Schienenbreite angepasst werden mussten. Der Übergang zur Sowjetunion als sinnlich erfahrbare Zäsur.

Ich hätte das Geklopfe und Gehämmere nicht missen wollen (eher schon das Gerenne der Grenzsoldaten) und - vorher und nachher - den steten Wechsel der Landschaften. Bewusstsein und Wahrnehmung liefen nicht auseinander, sondern verhielten sich synchron. Und alles sagte: Du fährst nach Osten, durch die weißrussischen Wälder bis zum Moskauer Weißrussischen Bahnhof, und dann nach Norden, bis zum Finnischen Meerbusen. Als ich, nach mehreren Tagen und Nächten, ankam, war ich wirklich angekommen. Mein Gefühl hinkte nicht nach. Und mit der Durchquerung des weiten geografischen Raums hatte auch mein Zeitsinn sich unmerklich umgestellt.

In Leningrad war Geduld angesagt: Warteschlangen beim Einkaufen, bei bürokratischen Erledigungen, beim Arbeiten. In der Saltykow-Schtschedrin-Bibliothek, wo ich für meine Dissertation recherchierte, gab es keinen einzigen öffentlichen Kopierer. (Das System sah in solchen Geräten eine akute Gefahr, ebenso wie in Schreibmaschinen, die alle registriert waren.) Es blieb mir nichts anderes übrig als Exzerpte anzufertigen, tagaus, tagein. Eine wichtige Erfahrung, denn was man eigenhändig abschreibt, prägt sich fast physisch ein. So wie sich das Auswendiggelernte einprägt. Natürlich kann es nicht darum gehen, nostalgisch alte (Sowjet-)Verhältnisse zu idealisieren. Aber die Frage ist erlaubt, warum sich eine beschwerliche Zugreise nach Leningrad und ein zehnmonatiger Aufenthalt in der Stadt an der Newa ohne Komfort und Support als viel nachhaltiger erwiesen haben als manch andere Unternehmung in meinem Leben. Der Erfahrungsgehalt, ruft eine innere Stimme, der erlebte Widerstand, die Nähe zu den Dingen, keine Eile. Ich hatte Zeit. Und meine russischen Freunde hatten sie auch. Die Küchengespräche dauerten bis tief in die Nacht. Sie waren nahrhaft.

Der große Reisende Nicolas Bouvier, der in den fünfziger Jahren mit dem Auto von Genf (über den Balkan, die Türkei und Afghanistan) bis nach Indien fuhr und darüber den faszinierenden Bericht "Die Erfahrung der Welt" (L"Usage du monde) verfasste, notierte 1996: "Wenn man sich die Zeit nimmt (oder vielmehr gibt), zu schlendern, abzuschweifen, sich zu verirren, herumzuschnüffeln und sich an dunklen Ecken der Welt zu langweilen, da krank zu werden und danach wieder zu genesen, schlecht aufgenommen und am nächsten Tag von den gleichen Leuten wieder gut empfangen zu werden, ohne dass man versteht warum, und die Plackereien des Unterwegsseins erträgt, gibt einem die Reise die Zeit wieder zurück, voller komischer Erinnerungen mit pockennarbigen Gesichtern, Augen wie Karfunkelsteinen, Talismanen, die in einer Westentasche Platz haben, oder mit einer neuen Sprache, die man unterwegs gelernt hat, zu radebrechen."

Erfahrungen lassen sich nicht forcieren. Die heutzutage grassierende ungeduldig-gierige Jagd nach Eindrücken und Events gleicht einer Sammelleidenschaft, die ganz aufs Quantitative setzt. Möglichst viel erleben in kurzer Zeit. Und dies möglichst permanent. Das Schlüsselwort (in Allerweltsenglisch) heißt "hype". (Goethe sprach 1825 von "ultra".) Man ist überdreht und verfällt dabei einem großen (Reklame-)Schwindel. Denn solche "Intensität" trügt. Und ehe man sich"s versieht, ist man ausgebrannt.

Illusorisch zu glauben, die Gleichzeitigkeit von Handlungen sei effizient oder lebensintensitätssteigernd. Kochen und telefonieren, Auto fahren und telefonieren, im Internet surfen und telefonieren und so weiter. Es ist die Dekonzentration des Verzettelten, der sich im Transitorischen eingerichtet hat und seine Energien verschleißt. Weil die Schnelllebigkeit keine Kräftebündelung whatsoever erlaubt. Wenn "viel los" ist, heißt das noch lange nicht, dass es zu Erlebnissen oder gar Erfahrungen kommt.

Und bekanntlich sind die Segnungen des Informationszeitalters keine Glücksgarantie. Der unaufhaltsame Nachrichten- und Daten(über)fluss droht uns zu ersticken, von Wissensverarbeitung kann kaum noch die Rede sein. Lebensqualität hat mit Erfahrung zu tun. Aber wie ist sie heute zu haben?

Gewiss nicht durch Kick und Thrill, durch den Kitzel des Schrillen, Gewalttätigen, Gefährlichen. Diesbezüglich sind schon Höhen (oder Tiefen) erreicht, die zu überbieten schwierig werden dürfte. Noch ein Super-Horror-Movie, noch eine Risikosportart, noch perverserer virtueller Sex, noch ein Temporekord. Die Reizschwelle kann nicht hoch genug sein. Doch die Gefühle bleiben auf der Strecke. Und der Hunger ist ungestillt.

Sind wir am Endpunkt der faustisch-veloziferischen Entwicklung angelangt? Der ungezügelte Glaube an Machbarkeit und Effizienz, die rasende Geschwindigkeit der neuen Technologien, die allgemeine Mobilmachung zeigen langsam ihre Kehrseite. Schon spricht man in den USA von einem "speed disease" und produziert - freilich immer noch im Zeichen der Beschleunigung - Produkte der Verlangsamung: Anrufbeantworter, Airbags und so weiter.

Das Gegenprogramm aber müsste anders heißen: "slow motion" und Suche nach "realer Gegenwart". Goethe, der ahnungsvoll klagte: "Einer eingepackten Ware gleich schießt der Mensch durch die schönsten Landschaften. Länder lernt er keine mehr kennen. Der Duft der Pflaume ist weg", empfahl eine Kultur des "räumlich-gegenständlichen Anschauens", die er vor allem auf die Natur bezog. Nicht Besitzergreifung, sondern achtsame Wahrnehmung lautet die Devise, also Sensibilität für die Sinnlichkeit dessen, was ist. Man könnte auch japanische Zen-Meister, Adalbert Stifter, Robert Walser, Peter Handke oder Sten Nadolny ("Die Entdeckung der Langsamkeit") zitieren.

Mir fällt Wolfgang Büscher ein, der im Sommer und Herbst 2001 drei Monate zu Fuß von Berlin nach Moskau unterwegs war und über diese Reise eine ergreifende Reportage geschrieben hat. Es ist ein völlig uneitler, unheldischer Bericht: Büscher geht es weder um einen Egotrip noch um Eventjagd und Rekordgelüste. Er beobachtet genau, setzt sich ungeschützt Eindrücken und Erfahrungen aus und bringt es fertig, den Leser durch seine wachsamen Wandereraugen blicken zu lassen. Das ist überraschend und wunderbar vielfältig. Weil hier einer in der "realen Gegenwart" aufgeht, in der Anschauung dessen, was ihn umgibt, in der Unmittelbarkeit des Jetzt:

"Unter einem ausgebleichten Sommerhimmel ging ich zur Grenze. Die Allee der Gehenkten war nun baumlos und hieß Straße der Freundschaft. Sie hielt unmittelbar auf die Oder zu. Die schattenlose Glut und die schnurgerade Allee war ein Vorgeschmack auf die Endlosigkeit des Ostens, die mich erwartete. Seit einer halben Stunde ging ich am selben Kornfeld entlang, davor war ich zwischen Sonnenblumenfeldern gelaufen. Junge Männer schossen in frisierten Autos an mir vorbei, als seien sie auf der Flucht. Auf dem Kiewer Friedhof lag ich unter Linden und Kastanien und sah einer Schnecke beim Aufstieg auf den Grabstein von Emil und Minna Munk zu, die Frau hatte ihren Mann um zweiundzwanzig Jahre überlebt.

Niemand interessierte sich für mich, als ich die Oder überquerte. Sie trieb schnell und führte Hochwasser und frisches Astwerk, das sie auf ihrem Weg von Schlesien mitgerissen hatte. Gurgelnd, strudelnd drängte sie zwischen der verlassenen, von staubigen Spinnfäden versiegelten Kaserne am deutschen und der unter der Mittagsglut dösenden Grenzanlage am östlichen Ufer hindurch. Ein paar Minuten hackten meine Schritte über die Brücke, dann war ich in Polen. Eine wuchtige Festung aus rotem Backstein tauchte auf, ganz oben auf der höchsten Stelle der Mauer saß ein junger Kerl und starrte über den Strom.

Im Tempo des Gehschritts entfaltet die Welt einen ungeahnten Reichtum, zeigt ihre Schönheiten und Wunden, ihre Rätsel und Paradoxien. Und hört nie auf, bis ins Detail spannend zu sein, ist man nur offen für den Moment. Eile gewährt dem Augenblick keine Chance, Verfügbarkeit macht ihn zum Fest. Und je interesseloser das Dabeisein, desto grösser der mögliche Genuss."

Ich rede nicht dem Konsumhedonismus, der Funkultur das Wort.
Mit "realer Gegenwart" meine ich bewusstes, zweckungebundenes Schauen und Handeln, das sich dem Gegebenen gegenüber mit Respekt verhält. Das Auge freut sich - wie bei Nicolas Bouvier - über "einen Sonnenstrahl auf einem Samowar", über "eine Wolke wie aus Wolle, die ihren Schatten über einen Berghang zieht." Die Zunge freut sich über ein Essen, das weder Schnell- noch Fertiggericht ist, sondern phantasievoll zubereitet.

Während die medialen Traumfabriken Spektakuläres anpreisen, sind die wirklichen Entdeckungen im Alltag zu machen. Beim Kochen oder Teetrinken (das auch ohne rituelle Zeremonie Muße verdient), beim Gärtnern oder Bügeln (das Gelegenheit zum Nachdenken gibt). Zeitverschwendung? Wer maßt sich schon an, gewisse Tätigkeiten zu mindern, zu degradieren, zumal der weit verbreitete Horror Vacui nach Aktivismus verlangt? Nur ist Aktivität eben nicht gleich Aktivität, und Kontemplation mühelos auch außerhalb von Yogakursen zu haben. Ganz selbstverständlich. Man gönne sich nur Zeit - und den andern auch. Jedem Kind gehört täglich eine Gutenachtgeschichte, ohne Blick auf die Uhr.

Apropos Geschichten: Erzählen ist langsam, und das ist gut so. Warum soll uns der (Action-)Film mit seinen raschen Schnitten, das Fernsehen mit seinen rastlosen Werbespots das Tempo diktieren? Es gibt das Maß des menschlichen Atems, der (epische) Erzähler hält sich daran. Aus den Atemeinheiten ergeben sich Rhythmus, Zäsuren, Takte, ergibt sich eine Dramaturgie. Atemlosigkeit taugt nicht zur Schöpfung. Dennoch ist die Hektik längst zum künstlerischen Prinzip avanciert und hat den unruhigen Konsumenten-Rezipienten vollends der (für das Lesen und Hören erforderlichen) Konzentration entwöhnt. Im Theater beispielsweise, das sich modisch, das heißt motorisch und schwatzhaft beschleunigt hat, sind die Entschleuniger seltene Ausnahmen. Der Regisseur Christoph Marthaler riskiert es ein übers andere Mal, seine melancholischen Figuren singend ins Bett oder gleich in den Schlaf zu schicken, sie mit dem Rücken zum Publikum vor Wänden oder einem Panoptikum endlos lange schweigen zu lassen.

Langweilig? Im Gegenteil, eine Wohltat. Statt der üblichen Hysterie erlebt man hier befremdliche, schöne, traurige Dinge, die - mit Verlaub - ans Herz gehen, die Fantasie beflügeln, zum Nachdenken anregen, weil sich einer Zeit lässt und uns Verschnaufpausen gönnt. Christoph Marthaler kommt (bezeichnenderweise) ohne Mord und Totschlag aus, aber nicht ohne Stille und Musik (Schubert, Haydn und anderes). Es sei ihm gedankt.

Nebenbei: je schneller wir agieren, desto mehr Lärm produzieren wir. Die rauschhaft-besinnungslose Akzeleration findet ihren Verbündeten im allgegenwärtigen, Gehör und Psyche strapazierenden "noise". Eine unheilvolle Verquickung. Als der Philosoph Denis de Rougemont Anfang der achtziger Jahre verkündete, die Zukunft gehöre der Langsamkeit und der Stille, trug ihm das praktisch ein Auftrittsverbot im Fernsehen ein. Nicht auszuschließen, dass es heute anders wäre, denn die Effekte der Übereilung und der Lärmverseuchung sind allzu evident: Sie heißen Stress in allen möglichen Varianten. Wird am Ende das gute alte "Eile mit Weile" wieder salonfähig?

Und noch einmal zur "realen Gegenwart". Der Geschwindigkeitsphilosoph Paul Virilio warnt vor der Verwechslung mit ihrem virtuellen Gegenpart: "Die Teletechnologien der Echtzeit töten die Gegenwart, indem sie sie von ihrem Hier und Jetzt isolieren zu Gunsten eines kommunikativen Anderswo, das nichts mehr mit unserer konkreten Gegenwart der Welt, sondern nur noch etwas mit einer vollkommen rätselhaften diskreten Telepräsenz zu tun hat." Die Gegenstände verlieren ihr Gewicht, ihre Dichte, und "mit dem Niedergang der Ausdehnungen und der Weite der Landschaft wird die Realität sequenziell, und das kinematische Vorbeiziehen der Bilder lässt das Statische und die Festigkeit der Materialien hinter sich".

Was wir brauchen, ist eine neue Beziehung zur sinnlichen Dingwelt und damit zu unserer durchlässig-labilen Identität. Wer wir sind, lässt sich nur sagen, indem wir uns des Elementaren vergewissern. Eine Geste der Bescheidenheit, eine Schule der Wahrnehmung, ein Innehalten.

Die dänische Lyrikerin Inger Christensen hat es uns mit ihrem Langgedicht "Alphabet" (1981) vorgemacht. Mit poetischer Geduld buchstabiert sie eine Schöpfungsgeschichte, die alles aufruft: die Natur und die menschlichen Taten, den Fisch, den Farn und die Wasserstoffbombe. Es ist eine magische Beschwörungslitanei von großem Ernst und stiller Würde, Augen öffnend im "rush of our times":

die aprikosenbäume gibt es,
die aprikosenbäume gibt es
die farne gibt es; und brombeeren, brombeeren
und brom gibt es; und den wasserstoff,
den wasserstoff
die zikaden gibt es; wegwarte, chrom
und zitronenbäume gibt es; die zikaden gibt es;
die zikaden, zeder, zypresse, cerebellum
die tauben gibt es; die träumer, die puppen
die töter gibt es; die tauben, die tauben;
dunst, dioxin und die tage; die tage
gibt es; die tage den tod; und die gedichte
gibt es; die gedichte, die tage, den tod . . .



(Grundgedanken aus dem wunderbaren Essay von Ilma Rakusa: Langsamer! Gegen Atemlosigkeit, Akzeleraton und andere Zumutungen, Litertutverlag Droeschl 2008, € 12)
Wichtiger Hinweis  
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http://ebebraun.tumblr.com/
 
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  Fridolin Stier: Jesus von Nazaret vor dem Bild des Christus (anderes..)

Link: Fridolin Stier - Gedicht Genesis (guck mal)

Predigt Oferdingen 30.10.2011 (predigten)

mit Karl Napf zu Matth. 20-Arbeiter im Weinberg (s. an-ein-aussprüche)

Predigt Pfullingen 16.10.2011

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Bei einer Veranstaltung für ältere Menschen in einer Schwarzwaldgemeinde waren auch die beiden Pfarrer des Dorfes anwesend. In der Pause fragte der Entertainer den katholischen Geistlichen, warum die Kirche sich moralisch fast ausschließlich auf den §218 konzentriere und zum Beispiel zur Lüge, die sich auch verheerend auswirke, nichts sage. Der Pfarrer stutzte eine Sekunde und erwiderte dann: "Gegen die Lüge kann man nichts machen, darauf beruht unser ganzes System." Napf erschrak über die Offenheit, da das Programm aber weiterging, konnte er nicht einmal fragen, welches System der Geistliche gemeint habe, das weltliche oder das religiöse oder gar beide.
Gefunden bei Karl Napf: (http://karlnapf.net/)



„Wo nicht der Mensch, sondern das zinstragende Kapital der Gegenstand ist, dessen Erhaltung und Mehrung der Sinn und das Ziel der politischen Ordnung ist, da ist der Automatismus schon im Gang, der eines Tages die Menschen zum Töten und Getötetwerden auf die Jagd schicken wird.“ (Karl Barth, Die kirchliche Dogmatik Band III/4, Zürich 1951, S. 525.)
 
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